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Eine Komödie voller Menschlichkeit und Humor

 
 
Der Gerichtsprozess mit dem Schuldigen als Richter hat eine grosse tragische Parallele, auf die Kleist selbst hingewiesen hat: „König Ödipus“ des Sophokles. „Der zerbrochne Krug“ folgt der gleichen analytischen Enthüllungstechnik – nur dass Richter Adam seine Schuld nur allzu gut kennt und sie mit aller Durchtriebenheit zu vertuschen sucht. Seinem grotesken Gerichtsverfahren steht jenes des Gerichtsrats Walter gegenüber. Eine eigentümlich bange Spannung liegt im Spiel, dessen Humor ganz nah an die Tragik grenzt. Das Milieu, vornehmlich aber die Gestalten sind von einer kernigen Realistik. Voran der Dorfrichter in seiner Mischung von breiter Behäbigkeit, genialer Gerissenheit, bösem und wieder armem, gehetztem Teufel so unausdeutbar schillernd und doch aus einem Guss.

Den Sommer 1802 verbrachte Heinrich von Kleist am Thunersee. Die Anregung zum „zerbrochnen Krug“ erhielt er während dieses Aufenthalts in der Schweiz durch einen Kupferstich, „La cruche cassée“ von Le Veau. Mit seinen poetischen Freunden, Ludwig Wieland und Heinrich Zschokke, war er einen Wettkampf eingegangen, die dort dargestellte Situation literarisch zu gestalten. Vollendet hat Kleist die Komödie 1806 in Königsberg, und die Uraufführung fand im März 1808 am Weimarer Hoftheater durch Goethe statt, wobei diese ein ziemlicher Misserfolg war. Erst nach 1820 setzte sich das Lustspiel auch auf der Bühne durch.

12.01.2010
20:00 Uhr

Gasthaus Löwen
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8630 Rüti
Tel. 055 251 40 40

Theater Kanton Zürich
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