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Theateraufführung der Rudolf-Steiner Schule

 
 
Die Rahmenhandlung folgt der klassischen Sage „Der Rattenfänger von Hameln“, die Durchführung jedoch ist ein sozialpolitisches Drama. Die reichen Vorderstädter schlagen Kapital aus der Rattenplage und unterdrücken das Lumpenproletariat der Hinterstadt. Die Kinder der Reichen durchschauen ihre egoistischen, unmenschlichen Eltern und rebellieren gegen diese. Sie sehen im offensichtlich herrschaftlich gebildeten Rattenfänger ihre moralische Rettung, die Verheissung ihres Schicksals. Als der Rattenfänger die Stadt von den Ratten befreit hat und um seinen Lohn betrogen wird, klagen ihn die Reichen der Hexerei an. Man versucht ihn zu erpressen, mit seiner Flöte die "unverwertbaren Menschen" aus der Hinterstadt in die Sklaverei in den Osten zu führen, was dieser stolz verweigert, weshalb er durch Erhängen hingerichtet werden soll. Die Kinder des Stadtregenten pressen ihn frei, indem sie sich in die Gewalt der andern Kinder begeben. So führt der Rattenfänger die Kinder nicht aus Rache aus der Stadt, sondern, um mit ihnen auf ihre Bitte hin irgendwo im Osten ein neues, moralischen Grundsätzen verpflichtetes Volk zu gründen.

Beim Theaterspiel lernen die Jugendlichen im Rollenspiel und in der Darstellung von Charakteren, feine Regungen wahrzunehmen und auszudrücken. Dieses Stück im Speziellen greift eine Kraft auf, die an der Schwelle von der Kindheit zum Jugendalter erwacht. Einerseits sind die jungen Menschen stark auf sich selbst fixiert, also egozentrisch orientiert, auf der anderen Seite taucht bei ihnen auch ein starker Idealismus auf, mit dem sie die Erwachsenenwelt beurteilen. Genau dies ist die Aussage des Spiels: dass die jugendlichen Menschen mit dem Einsatz des Lebens ihren Idealen folgen.

Fr. 23.05.2008 bis So. 25.05.2008
19.30 / 17.15 Uhr

Rudolf-Steiner Schule Zürich Oberland
Usterstrasse 141
8620 Wetzikon
 
www.rsszo.ch
 
 
 
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