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Heidnische Bräuche – hoher christlicher Feiertag

 
 
Ostern ist für die meisten Christen das wichtigste Fest, weil die Auferstehung des Sohnes Gottes den Tod und die Sünde aller Menschen nach ihrem Glauben endgültig besiegt hat. Für einige Protestanten ist der Karfreitag der höchste christliche Feiertag, da schon der Tod Jesu Christi, nicht erst seine Auferstehung, die Menschheit mit Gott versöhnt habe. Für viele Christen sind Tod und Auferstehung Jesu gleich bedeutsam: orthodoxe Christen feiern beides in der Osternacht.

Der Name Ostern stammt wohl aus einer germanischen Wurzel. Viele heute populäre Osterbräuche und -symbole sind ausserchristlicher Herkunft. Die Kirchen integrierten einige davon in ihr Auferstehungsfest.

Viele vor- und ausserchristliche Religionen verehren die Sonne als Licht- und Lebensspenderin wie einen Gott und feiern deshalb Frühlingsfeste wie das iranische Nouruz.

Auch einige heutige Osterbräuche werden auf germanische und keltische Sonnenkulte zurückgeführt: etwa die Osterfeuer und das Osterrad.

Neuheiden feiern Ostern als Ostara-Fest nach einer altgermanischen Göttin Ostara, als deren Symbole sie als Osterei und Osterhase angeben. Diese Fruchtbarkeitssymbole sind als Osterbräuche im deutschen Sprachraum jedoch erst seit dem 17. Jahrhundert belegt. Ein Hase als Ostersymbol ist in christlichen Quellen aus Südosteuropa seit der Spätantike belegt; seine Herkunft aus einem germanischen Frühlingskult ist unbelegt.

Das Osterei ist wohl der symbolkräftigste unter den vielen Osterbräuchen. "Wenn die Christen keine roten Eier mehr machen, geht die Welt unter!", heisst ein Spruch in Rumänien. Schon Jesus sieht im Ei, wie eines seiner Gleichnisworte bezeugt (Lukas 11,11f), eine gute Gabe. Der Brauch, am Osterfest Eier zu segnen, geht bis ins christliche Altertum zurück. Er ist kein heidnischer, sondern ein christlicher Brauch. Er war in der ganzen alten Christenheit von Mesopotamien bis nach Spanien in Übung. Das Ei, schon in vorchristlicher Zeit ein Symbol für das erwachende Leben, wurde von den Christen als Sinnbild für die Auferstehung Jesu besonders geschätzt: Wie das Küken die Schale durchbricht, so kommt Jesus lebend aus dem Felsengrab.

Da in der Fastenzeit auf tierische Speisen verzichtet wurde, war das Ei, das man später auch bemalte (ova rubra = rote Eier) und verzierte, ein ersehntes Ostergeschenk. In manchen Gegenden wurden die in der Fastenzeit angesparten Eier auch als Zahlungsmittel (Zins, Pacht ...) verwendet.

Eine Legende bringt das Ei sogar mit der Leidensgeschichte Jesu in Verbindung: Maria Magdalena soll einen römischen Wachsoldaten mit einem Ei bestochen haben, um das Haus des Pilatus betreten und am Prozess Jesu teilnehmen zu können.
 
 
 
 
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